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Einen Abend lang nur Beethoven

Michael Beaumgartl, NNN Zeitung, 24.2.2014

(...) Ganz anders der Solopart der Geigerin Pauline Reguig. Die Französin spielte die Romanze F Dur als intimes Kammerstück. Dennoch konnte sich ihre schöner, intensiver, sehr gesanglich geführter Ton auf ihrer französischen Violin von 1806 gut gegen das Orchester behaupten. Ihr Spiel war so anmutig, wie man es von einer Französin erwartet, ohne jede Aufdringlichkeit. Wenngleich es ihr an Energie und Schwung keineswegs mangelte, das hatte sie im vorangehenden Klavierkonzert bereits bewiesen, wo sie als Konzertmeisterin über weite Strecken das Orchester anführte, wenn der Solist mit seinem Part beschäftig war.

Voller Leidenschaft virtuos interpretiert

Werner Bodendorf, Kieler Nachrichten, 28.2.2014

Als sehr geschmeidig gestaltete sich die berühmte Romanze für Violine und Orchester F Dur op.50, welche die junge Konzertmeisterin Pauline Reguig mit breitem Bogen und viel Hezrblut überzeugend zu Gehör brachte. In der Natürlichkeit ihres melodischen Spiels entfaltete sie die grösstmögliche Wirkung des romantischen Stückes.

Rostocker meistern Beethoven

Reimer Pohl, Eckernförder Zeitung, 28.2.2014

(..) Später folgte die Romanze für Violine und Orchester in F-Dur op. 50. Solistin war die Geigenvirtuosin Pauline Reguig – vorher und hinterher war sie die versierte Konzertmeisterin des Orchesters. Natürlich spielte sie auswendig, mit einem feinen, vornehmen Ton, anschmeichelnd und sehr einfühlsam. Technisch und musikalisch war es eine Höchstleistung. Florian Krumpöck dirigierte ruhig, fast behutsam. Das Orchester agierte sehr aufmerksam; die Schlussakkorde kamen bestens. Man erlebte eine großartige Leistung der jungen Violinistin, die mit rauschenden Beifall belohnt wurde.

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Rostocker Konzert war Generalprobe für Japan

Heinz-Jürgen Staszak, OZ Zeitung, 30.04.2010

Drei Spitzenstudierende der Rostocker Hochschule für Musik und Theater (HMT) haben ein klassiches Klaviertrio gebildet: die französische Geigerin Pauline Reguig (26), der russische Cellist Alexey Shestiperov (31) und die japanische Pianistin Yasuko Sugimoto (30). Das ist keine Alltäglichkeit, denn in Rostock sind stabile Kammermusikensembles rar und auch die Hochschule ist in dieser Hinsicht noch nicht besonders produktiv.

Im vorigen Mai hatten die drei beim Mendelssohn-Fesival der HMT das d-moll-Trio von Mendelssohn gespielt. Und offenbar stellten sie so viel technische und innere Übereinstimmung fest, dass sie beschlossen, sich als ständiges Klaviertrio zu etablieren und sich den Namen „Bartholdy Trio“ gaben. Für diesen Mai liegt eine Einladung zu einer Japan-Tournee vor. So war das Gründungskonzert am Mittwoch im Kammermusiksaal der HMT die Generalprobe für diese Tournee.

In der Mitte, aber nicht im Zentrum, stand Mendelssohn-Trio, flankiert von Beethoven erstem Klaviertrio und dem Klaviertrio von Dmitri Schostakowitsch.

Das Bartholdy Trio spielte dies mit souveränem technischen Können, diszipliniert und intensiv, mit spürbarer musikalischer Intelligenz, wohl abgestimmt und mit steter Durchsichtigkeit, die stilistisch unterschiedlichen Klanghorizonte ausgestaltet. Mit dieser Spielweise boten sie besonders mit dem Schostakowitch-Trio ein bewegendes Erlebnis in reifer Gestaltung. Ein kleines Meisterwerk der letzte Satz in seiner verzweifelten, schon fast bedrohlichen Lustigkeit.

Der Erfolg in Japan scheint fraglos. Sie werden dem Namen Rostocks Ehre machen. Zu wünschen bleibt, dass die drei zusammenbleiben und ihr künstelerisches Potenzial ziegerichtet entfalten können.

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Pauline Reguig setzt das Glanzlicht

Heinz-Jürgen Staszak, Ostsee Zeitung, 11.04.2009

Die Solistenkonzerte im Katharinensaal, kooperative Veranstaltungen zwischen der Norddeutschen Philharmonie und der Hochschule für Musik und Theater, sind beim Rostocker Publikum sehr beliebt. Wohl, weil sie – zudem noch preisgünstig – etwas, was man im üblichen Sinfoniekonzert höchstens einmal bekommt, gleich im Dreierpack bieten: das große Instrumentalkonzert.
Diesmal waren es das B-Dur-Violin-konzert KV 207 von Mozart, das Violinkonzert von Sibelius und die Sinfonia concertante für Violoncello von Prokofjew.

Solche Ballungen sind kein Buhlen um Publikumsgunst, sondern Ausbildungs-notwendigkeiten. Denn heute muss man, wenn man um eine Geigenstelle in einem größeren Orchester spielen will, schon ein Mozartviolinkonzert vorspielen. Und soll es um eine Konzertmeisterstelle gehen, dann muss es schon so etwas sein wie das Sibeliuskonzert.

Es ist sicherlich ein Standortvorteil für die Rostocker Hochschule, dass sie ihren begabtesten Studierenden die Aufführung solcher Konzerte mit einem Profiorchester ermöglicht. Hier können sich die jungen Solisten ausprobieren, können prüfen, wieweit sie sich noch vom Orchester führen lassen müssen oder wieweit sie es schon selbst führen können.

Die Rostocker Philharmonie und ihr Kapellmeister Christian Hammer sind erfahren und souverän genug, dafür die Räume zu öffnen, wie sie ausgepicht genug sind, diese, wenn sie nicht genutzt werden, entschlossen zu besetzen. (...)

Das Glanzlicht setzte die französische Geigerin Pauline Reguig (25) mit dem Sibeliuskonzert. Das war mehr als die Darbietung eines Könnens, das war zwingendes Gestalten mit durchaus eigenständigen Akzenten, mit einer dunkel glühenden Leidenschaftlichkeit, mit der sie dann auch die Philharmonie deutlich enthusiasmierte.

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Klavier und Violine:
Dynamisches Duo

Eva Stannigel, RP Online, 15.12.2008

Einen rundherum schönen Musikabend boten am vergangenen Freitag die 24-jährige Pauline Reguig (Violine) und Emilio Peroni (Klavier). Reguig wurde 1984 in Toulouse geboren. Seit 2002 studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock und bestand 2007 ihr Diplom mit Auszeichnung. Peroni wurde 1977 in Neuquén (Argentinien) geboren. Auch er studiert seit 2002 in Rostock und wurde ebenso wie Reguig mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Für das Publikum im

Ferdinand-Trimborn-Saal hatten die beiden ein rundes Programm gewählt und starteten mit dem „Klassiker“ Mozart und seiner Sonate in e-Moll.
Sofort fiel die Leichtigkeit auf, mit der Reguig die für Mozart typischen eingängigen Motive spielte. Lyrisches Legato beherrschte sie ebenso wie die kraftvollen forte-Passagen. Ihr konzentrierter Gesichtsausdruck wirkte dabei erfrischend authentisch. Auch Peroni bewies sich und konnte dem Klavier einen Klang entlocken, der selbstbewusst mit dem der Violine konkurrieren konnte. Oftmals spielten die beiden unisono und erreichten so einen ausgewogenen Klang. Nach Schuberts Duo in A-Dur hatte dann die Violine ihren großen Auftritt.

In Claude Debussys Sonate in g-moll brachte Reguig ihr Instrument auf gefühlvolle Weise zum Sprechen. Im Allegro vivo war jeder Ton bedeutungs-schwer, ein sanftes Gleiten durch die höchsten Töne und unwirklichsten Klangwelten fesselte die Zuhörer, die gerne schon nach dem ersten Satz applaudiert hätten. Experimental und expressiv wurde der zweite Satz interpretiert und die beiden Musiker beeindruckten durch eine genaue Abstimmung untereinander. Reguig verlangte ihrem Instrument alles ab, sie strich, zupfte und zwischendurch rissen sogar Fäden ihres Bogens. Nach einem bewegten und emotionalen „Finale très animé“ gab es viel Beifall für die Künstler.

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Diplom mit Debussy und Brahms

Preisgekrönte Geigerin Pauline Reguig gab Prüfungskonzert in der HMT Rostock

Heinz-Jürgen Staszak, Ostee Zeitung, 06.02.2008

Frisch gekürt mit dem Preis des Felix-Mendelssohn-Wettbewerbs 2007, den die Stiftung Preußischer Kulturbesitz für fortgeschrittene Studierende deutscher Musikhochschulen auslobt, gab die französische Geigerin Pauline Reguig (22) einen Violinabend in Kammer-musiksaal der HMT. Er war zugleich ihre Diplomprüfung.
Diese Prüfungskonzerte sind, wenn sie so gut sind wie dieses, längst keine bloß hochschulinterne Angelegenheit mehr und haben nichts Schülerhaftes. Sie bilden eine entscheidende Bereicherung des kammermusikalischen Lebens der Stadt, ja, sie stellen dieses eigentlich erst her – und sie haben auch längst ein Stammpublikum bei den Musikfreunden Rostocks gefunden.

Pauline Reguig, die seit 2003 bei Petru Munteanu in Rostock studiert, stand nicht allzu häufig in jenem öffentlichen Rampenlicht, in dem Munteanu seine Vorzeigetalente gerne präsentiert. Aber jedes Mal, wenn sie dort stand, ließ sie neben sicherer Virtuosität auch eine ganz eigenständige Musikalität spüren.
Und genau diese stellte sie in diesem Konzert nachdrücklich unter Beweis, mit einem gar nicht konventionellen Programm.

Romantische Sehnsucht und ebenmäßige Schönheit

Es begann mit einem Paukenschlag, der technischen und geistigen Heraus-forderung von Schönbergs Fantasie für Violine und Klavier op.47. Sie meisterte eindrucksvoll die technischen Ansprüche – Lagenwechsel, disparate Klangwechsel, Flageoletts und Glissandi – , die scharf aufeinanderstoßenden Ausdrucksbereiche und die fremde Grammatik der Zwölfton-Technik und formte dies dann zu einem bestürzenden musikalischen Zusammenhang.

Die folgende Violinsonate des erst 16-jährigen Mendelssohn spielte sie, gemeinsam mit ihrem Klavierpartner Emilio Peroni, gleichsam nach dem Bonmot, dass Mendelssohn „der Mozart des 19. Jahrhunderts“ sei, mit romantischer Sehnsucht und ebenmäßiger Schönheit, ohne dabei nur gefällig zu werden.

Im zweiten Teil, nun begleitet von Liga Skride, entfalteten sich noch deutlicher die Konstanten ihres musikalischen Naturells: ihr differenziertes melodisches Gespür und eine durchleuchtete emotionale Klarheit. Zuerst mit der Violinsonate von Debussy, mit einem reichhaltigen Klangfarbenspektrum, das niemals diffus ineinander lief. Und dann in der späten Violinsonate op. 108 von Brahms, der sie nahezu klassische Züge gab, ohne spät-romantische Verschattungen, und dennoch mit Leidenschaft und Kraft, die allerdings niemals gärten und brodelten.

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Ralf Snurawa, Hohenloher Zeitung, 16.06.2006

(...) Höhepunkte bleiben aber die beiden Solistenkonzerte: das eine wegen des wundervollen Bläsertones, das andere wegen der hervorragend umgesetzten poetischen Idee Schumanns durch die Violinvirtuosin Pauline Reguig. Sie fädelte sich zu Beginn des d-Moll-Violinkonzertes nicht nur volkommen natürlich in den Orchestersatz ein, sondern harmonierte auch fantastisch mit den Orchestersolisten und dem Orchester insgesamt. (...)

Unverbrauchter Hörgenuss junger Meister

Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preisträgerkonzert in Corvey

Heinz Trompetter, 17.06.2007

(...) Überhaupt, allein das Lesen der Programmgestaltung des Nachmittags konnte den Zuhörer schon im Vorfeld vor Freude jubeln lassen. Das Zusammen- spiel der Sonaten für Klavier und Violine von Wolfgang Amadeus Mozart, Claude Debussy und Johannes Brahms mit der Violinistin Pauline Reguig und Emilio Peroni, Klavier, war an Perfektion nicht mehr zu überbieten. Bei diesen beiden Interpreten möchte man sich in Superlativen verlieren. Letztendlich bleibt festzuhalten: Ein perfektes Duo, das mit Charisma und brillanter Technik, fein nuanciertem Spiel und Virtuosität, die Zuhörer im Kaisersaal begeisterte. (...)

Im fiebrig glühenden Klangrausch

Monika Köhler, RP Online, August 2007

D. K. (Violine) beherrscht Brahms' Ungarischen Tanz Nr. 1 g-Moll mit Bravour, kann sich erlauben, agogische Finessen einzuarbeiten. Doch erscheint hier die Harmonie zwischen Solistin und Orchester nicht so ausgeprägt wie bei Pauline Reguig, die in Mozarts Adagio E-Dur wie eine Operndiva aus dem Kollektiv der Streicher herausragt und mit kaum merklichen Gesten Balance fordert. Im wiegenden Rhythmus entweichen ihrer Violine Töne von zerbrechlichem Glanz, schillernd wie ein Sopran. Im Rondo C-Dur brilliert sie mit wirbelnden Girlanden, rasanten Läufen und stillem Innehalten. Technik und Gefühl verschmelzen, auch in Efrem Zimbalists Fantasie nach Rimskij-Korskovs Oper „Der goldene Hahn", in der sie mit solistischem Stolz Glissandi, Klangbänder, Flageoletts und Rhythmuswechsel im fiebrig glühenden Klangrausch lautmalerisch vereint.